Es gibt in Deutschland etwa 10000 Kommunen. Sie alle sind für die Zukunft herausgefordert, das Gemeinwesen auch unter schwierigen Bedingungen zu gestalten. Es ist ausreichend Vorsorge für Akzeptanz zu treffen. Das gelingt besser, wenn die Bürger von Anfang an in die Prozesse mitwirkend einbezogen werden.
Pressevorlage
Die Bilanz für Zukunftschancen
Die Bewertung der Vitalität und Zukunftsfähigkeit
von Kommunen und Regionen
Ansatz
Die Bilanz für Zukunftschancen ist – wie der
Name andeutet – dem Verfahren der
kaufmännischen Bilanzierung
nachempfunden. Es werden für eine
bilanzierende Einheit, beispielsweise eine
Kommune oder Region, aber auch ein
Unternehmen, harte Fakten (Ausstattung/
Infrastruktur; Schulden) und weiche Faktoren
(Wissen; Probleme) nach Aktiva und Passiva
getrennt bewertet. Die Bewertung erfolgt nach
einem Punkteverfahren auf Basis eines
Standardrahmens.
Ziel
Ziel ist, den Zustand einer Kommune oder
Region als Ganze aus Sicht der Bürger in
einer gemeinsamen Diskussion zu bewerten.
Die Durchführung der Bewertung wird als
Diskursverfahren organisiert, an dem sich viele und auch
große Gruppen beteiligen können.
Die Analyse der Bewertungen und
Konstellationen der Bilanz für
Zukunftschancen ergibt Hinweise zum
Handlungsbedarf, auch zu notwendigen
Prioritäten und Initiativen. Die Beteiligung der Bürger an der Bewertung schafft außerdem Identifikation mit ihrer Kommune und Region
und mobilisiert deren Engagement.
Erfahrungen
Das Verfahren ist neu, aber praktisch erprobt.
Bewertungen für Deutschland, Bayern,
Vorpommern und zwei bayerische Kommunen
wurden in unterschiedlicher Besetzung von
Bürgern oder Verantwortlichen in einem Diskurs erarbeitet.
Das Standardmodell
Das Standardmodell bietet in 8 großen
Bewertungskomplexen zu insgesamt rund 500
Positionen vorformulierte Indikationen für die
Bewertung der Aktiva und Passiva nach dem
Punkteverfahren an:
· Humanpotential,
· Wertschöpfung der Unternehmen,
· Lebensverhältnisse,
· Lebensbasis(u.a. Infrastruktur),
· Systemgestaltung und Regulation,
· Machtverhältnisse,
· Außenbeziehungen und Globalisierung,
· „Gaia“(Natur und Umwelt)
Aus dem Verhältnis der Aktiva zu den Passiva
errechnet sich nach einer Formel ein Index,
WHALEX genannt. Das Akronym steht für
„Wohlfahrt, Harmonie, Aktionsfähigkeit,
Lebensqualität und Entwicklungspotenzial“. Der
Index zeigt an, ob beispielsweise eine Kommune
im Gesamtkontext aller Einflüsse über
Handlungsoptionen verfügt (Index größer 1,0)
oder ob sie unter Handlungsdruck steht (Index
kleiner 1,0).
Konzept: Volkmann, Helmut: Die Gestalt-
Balance. Bilanzen für die Gemeinschaft..., in:
Hill, Herrmann / Kluge, Helmut (Hrsg.): Die Rolle
der Politik im Neuen Steuerungsmodell, Raabe
Verlag, Düsseldorf 1998.
Broschüre: Die Gestalt-Balance: Bilanz unserer
Zukunftschancen. Eine Systematik zur Erhebung,
Bewertung und Darstellung gesellschaftlicher
Potenziale, Siemens AG, München 1998.